Résumé

Dankbar für all die schönen Momente. Glücklich mit diesem warmen Gefühl im Bauch. Befreit von so vielen ausgesprochenen Worten. Geerdet durch ein tiefes Vertrauen. Beschenkt durch eine neue Ruhe. Erstaunt über so viele Erkenntnisse. Beseelt von den vielen schönen Bildern. Entledigt von dem ganzen alten Ballast. Neugierig auf all die neuen Herausforderungen. Begleitet von einem klaren Blick. Fühlend und wissen, dass es genau so gut ist.

Résumé

Zeit für Lyrik

Bäume sind Büsche auf Balken.
Schrauben sind Nägel mit Falten.
Zugfahren ist Fließen auf Gleisen.
Flüsse sind Meere auf Reisen.

Träume sind Schlaf mit Ideen,
Igel Kakteen, die gehen.
Fenster sind gläserne Mauern,
und Berge Wellen, die dauern.

Pogen ist Tanzen mit Prügeln.
Kamele sind Pferde mit Hügeln.
Regen sind Wolken, die welken,
Regeln Vorschläge, die gelten.

Netze sind Tücher mit Löchern.
Pfaue sind Vögel mit Fächern.
Biere sind Räusche in Bechern.
Schnecken sind Schlangen mit Dächern.

Säulen sind Bäume aus Steinen.
Tische sind Böden auf Beinen.
Schuhe sind Mützen für Füße,
Kekse kleine Brote mit Süße.

Beine sind Arme zum Laufen.
Mauern sind sehr gerade Haufen.
Sekunden sind Stunden, die rennen.
Eier sind werdende Hennen.

Koma ist Amok im Spiegel.
Kakteen sind fußkranke Igel.
Schränke sind Häuser für Sachen,
und Weinen ist trauriges Lachen.

Zeit für Lyrik

Einen Schritt zurück

Ich blicke und gehe nicht gerne zurück. Die Dinge, die ich hinter mir habe, lasse ich dort − und drehe mich nicht mehr um. Vor allem nicht in der realen Welt. Geht ja auch nicht. Sicher, in Gedanken bin ich manchmal noch in der Vergangenheit, aber immer nur sehr kurz.

Abgehakt und weiter gehen, nach Vorne schauen und aus Fehlern lernen. Ein System, mit dem ich bisher sehr gut gefahren bin und das mir die Möglichkeit gegeben hat immer wieder neue Türen zu öffnen und Neues zu lernen.

Gerade diese Tage, habe ich in einer Beziehung mit einem für mich sehr wichtigen Menschen jedoch gelernt, dass es sich manchmal lohnt zurück zu gehen und etwas länger als nur „sehr kurz“ zu bleiben. Zwar habe ich nichts Spektakuläres erlebt, keine neuen Türen geöffnet, aber hinter den alten verschlossenen, habe ich noch ganz viele kleine Schätze entdeckt, die mich jetzt auf meinem weiteren Weg begleiten und stärken.

Ich werde mein altes System nicht ändern, aber ich werde diese eine kleine Hintertür ab jetzt offen lassen.

Einen Schritt zurück

Müde vom Spiel der Formen

Alles war ich schon. Der störrische Esel, die Blume, die sich stets der Sonne zuwendet, die Seifenblase: bunt, zerbrechlich, leicht. Der Kaffeefleck auf dem Arbeitsvertrag, die Schubkarre mit Mist gefüllt und der Oldschool-Adidassocken – der linke wohlgemerkt. Ich war der vierte Buchstabe im Alphabet, der letzte Joghurt im Regal und die abgelaufene Kalbsleberwurst in der Dose. Ich war das Gelb im Regenbogen, das rote Blutkörperchen rhesus negativ und die eine der zwei Kalorien im Tic Tac.

Ich weiß nicht, was noch kommen wird, aber es überrascht mich nichts mehr. Eine Aneinanderreihung von Veränderungen, Wiederholungen in verschiedenen Formen.

Ich weiß, ich kann all das sein. Denn alles ist eins.

Müde vom Spiel der Formen

A half life story

Klein und verletzlich
unschuldig und frei – aber Niemand der beschützen kann
das Leben geht weiter – vergessen und verdrängen
die Schule (des Lebens) beginnt
letzte Tage vor dem Krieg
und dann: Schools out – das Ende einer Kindheit

Letst start the war – das Messen mit den Anderen hat begonnen
die Erinnerung kommt zurück. Er auch
nach dem Unfall ist nicht vor dem Unfall
Weihnachten 94

Alles versuchen und sich selbst dabei verlieren
das große Kotzen beginnt
und es kommt der dunkle Retter, der nichts mehr retten kann

Eine kurze Zeit der Freiheit
aber die große Lücke will gefüllt werden – eine neue Abhängigkeit
Falscher Wandel – anders sein – für ein wenig Liebe

One night in Berlin
Zwiebelschalenprinzip im Rückwärtsgang – der Kern bleibt
the big travel
and back in trouble – wir nähern uns dem Elend
und immer noch ist es ein Soloprogramm
die Dinge werden klarer – verdrängen, verdrängen, verdrängen

Hier bin ich nun
erzähle ich oder erzähle ich nicht

A half life story

Geduldige Gelassenheit

„Was das Leben ist? Wir wissen es nicht. Vielleicht nicht mehr als hier zu sein.“

So singt „Parka“ in seinem gleichnamigen Song und er bringt all das, was ich in den letzten Monaten und Jahren für mich gelernt habe auf den Punkt. Ich darf im Hier und im Jetzt sein, um das Leben anzunehmen, genau so wie es da ist und passiert. Sich aller Momente und Ereignisse bewusst zu werden und einfach zu sein. Mehr können wir gar nicht tun. Weder können wir die Vergangenheit modifizieren, umlenken oder neu schreiben, noch können wir die Zukunft planen, steuern oder gestalten. Wir können träumen, wünschen, hoffen, aber nicht erwarten oder voraussetzen. Das Leben macht, was es will. Jeder andere Mensch macht, was er will. Die Gesellschaft macht, was sie will. All das kann ich nicht ändern. Nur mich kann ich ändern, formen und lernen.

Das so anzunehmen, erfordert zunächst sehr viel Geduld, führt letztendlich aber zu einer großen Gelassenheit und nicht zuletzt zu dem Fokus auf sich selbst. Viele verwechseln das mit Resignation, Planlosigkeit, Unruhe, Egoismus und Unzufriedenheit. Die Liste der Bewertungen ist lang. Für mich ist es eine lange, nicht immer leichte, aber jeden Tag erkenntnisreiche Reise. Die Reise zu mir selbst.

Geduldige Gelassenheit

Wachsen

Alle fragen, was will ich werden?
Niemand fragt mich, wer ich bin
Alle haben ihr Ziel vor Augen
Vielleicht bleib’ ich dafür blind
Alle stricken ihre Pläne
Und hoffen, dass nichts zerreißt
Ich verlier’ den roten Faden
Such’ nach einem grünen Zweig

Lina M.

Wachsen