Keinen Zentimeter

Und wir laufen, um uns zu begegnen
Die Augen zu vom reden
Frei und noch entspannt
Und wir glauben, getauft auf noch warmen Wegen
Die Nacht wirkt überlegen
Frei und doch gespannt

Und wir liegen, nicht weit von unserm Leben
Ich kann in deinen Augen lesen
Frei und noch entspannt
Und wir lieben, dem hellen Tag entgegen
Offen und verlegen
Frei und doch gespannt
So frei und noch entspannt

Ich würd’ gern mit dir mehr
viel mehr
mit dir mehr unternehmen

Ich will keinen Zentimeter mehr zwischen uns
Ein Fleck ohne Kontur
Ich will einen Anfang mit mehr Tiefe, mit mehr Hintergrund
Ein Ende ohne Zensur

− Clueso −

Keinen Zentimeter

Die Kunst des Liebens

Infantile Liebe folgt dem Prinzip: „Ich liebe, weil ich geliebt werde.“
Reife Liebe folgt dem Prinzip: „Ich werde geliebt, weil ich liebe.“

Unreife Liebe sagt: „Ich liebe dich, weil ich dich brauche.“
Reife Liebe sagt: „Ich brauche dich, weil ich dich liebe.“

− Erich Fromm −

Die Kunst des Liebens

Neu und doch vertraut

Es ist nur ein Versuch etwas zu erklären, was ich nicht erklären kann. Denn es ist das erste Mal, dass ich nicht will, nicht erwarte, nicht wünsche. Ich freue mich einfach nur, wenn ich diesen Moment genießen kann. Egal wie lange, egal wie intensiv, egal in welcher Stimmung ich bin.

Und das ist dann doch das Einzige, was ich mir manchmal wünsche − dass es mehr von diesen Momenten gibt. Aber das ist vielleicht doch wie mit den Liedern, die man nicht zu oft hören sollte. Oder es ist wie bei mir mit dem Marzipan. Das ich nie aufgehört habe zu lieben − bis heute.

Neu und doch vertraut

Non specialized cells

Vergessen ist das Gestern. So schnell. Heimlich hat es sich davongeschlichen. Festgehalten in Bildern, Botschaften, Geschichten und trotzdem nicht mehr auffindbar. Als ob es sich in viele kleine Luftblasen aufgelöst hätte. Fahndungsfotos an jeder Ecke. Detektivbüros sprießen aus dem Boden. Die Einen haben sich auf das Gestern spezialisiert, die Anderen jagen dem Morgen hinterher. Vielleicht weiß es ja mehr über das Verschwinden des Vergangenen und kann weiterhelfen.

Eine mickrige, bemitleidenswerte Minderheit − zu denen auch ich mich zähle − hat sich nicht spezialisiert. Sie beschäftigt sich den ganzen lieben langen Tag nur mit dem Jetzt.

Non specialized cells

Und sie suchen

Die Blicke sind leer, sie rennen durch die Straßen. Von A nach B im Kreis. Sie sehen sich nicht. Und sie suchen weiter nach Liebe.

Sie reden von Problemen, von Kriegen, von Leid. Ohne zu fühlen. Ohne zu wissen. Es ist nicht ihr Schauplatz. Und sie suchen weiter nach Liebe.

Sie sitzen gemeinsam an einem Tisch, in einem Boot und die Zeit füllt sich langsam mit Leere. Nicht ein einziges Wort kann sie noch verbinden oder entzweien. Und sie suchen weiter nach Liebe.

Sie sind so gar nicht im Hier und kommunizieren mit dem Dort. Neben ihnen leidet es still vor sich hin. Sie haben kein Mitgefühl zur Hand. Nur ihr Smartphone. Und sie suchen weiter nach Liebe.

Die Sonne verabschiedet sich in die Nacht. Das Leben wird zu Ende geatmet. Wir schauen bitter und traurig nach hinten. All die verlorenen Momente. All die Momente ohne Sinn. Und wir suchen weiter nach Liebe.

Und sie suchen

Zerstreuungsfaktor

Ich weiß mittlerweile sehr genau, wie mein Weg aussieht, was ich dabei mitnehme oder was ich sowieso nie benutze und unnötig mit mir rumschleppe. Aber ich bin, und das bin ich schon immer gewesen, ein sehr impulsiver Mensch und ich lasse mich leicht − vor allem von schönen Dingen − ablenken.

Hier eine schöne Blume am Wegesrand, dort ein vorwitziges Eichhörnchen, dann ein verführerischer Duft. Und am Himmel so viele lustige Wolken, majestätische Vögel, Sonne, Mond und Millionen Sterne. Ich schnuppere hier, bewundere dort, bleibe stehen und lausche mit einem Lächeln auf meinen Lippen.

Und so bin ich auch im wahren Leben. Hier ein paar nette Worte, dort ein Kompliment, da eine einmalige Gelegenheit oder ein sagenhaftes Angebot und ich bin wieder komplett aus dem Konzept gebracht und bin nicht mehr der Gestalter meines Lebens, sondern ein reaktives Wesen. Wie es eben die meisten Menschen sind − und auch ich für eine lange Zeit war.

Aber ich merke auch, dass diese Ablenkungen bei mir mittlerweile nur noch ganz kurz greifen. Ich erkenne sie, geben ihnen kurz nach und mache mich dann wieder auf meinen Weg. Und noch mehr will ich mich auch gar nicht ändern. Denn sonst würde ich irgendwann die schönen Blumen am Wegesrand nicht sehen.

Zerstreuungsfaktor

By Tocotronic

Drüben auf dem Hüegel möchte ich sein
Im letzten Abendsonnenschein

Drüben auf dem Hügel möchte ich warten
Im nassen Gras in unserem Schrebergarten

Ich warte dort auf Dich weil ich Dich mag
An unserem letzten Sommerferientag

Bis wir zusammen sind

By Tocotronic

Lieblingsmenschen

Die Menschen, die mir am meisten bedeuten und mit denen ich am liebsten zusammen bin, sind diejenigen, mit denen ich einfach nebeneinander in die Ferne schauen und schweigen kann.

Dann geht es nicht um das was ich weiß, was ich sage, nicht um mein Aussehen, meine Laune oder meine Rektionen. Nicht um das was schon war oder das was noch passieren wird. Es geht nur um den Moment, dass wir zusammen sein können und fühlen, dass wir eins sind.

Lieblingsmenschen