Spieglein, Spieglein in der Hand

Spiegel, wohin ich blicke. Große und kleine. Blitzsaubere und von Staub verdreckte. Menschen halten sie. Auch jene Menschen, die ich verachte, kritisiere, verurteile. Sie halten mir ihre Spiegel ins Gesicht oder bleiben einfach nur ruhig stehen in der Ferne. Sie laufen teilnahmslos an mir vorbei oder verfolgen, ja hetzen mich. Es sind Menschen, die ich kenne und solche, die mir völlig fremd sind. Sie spiegeln mich. Mit meinen schönen Seiten und den hässlichen. Solche, die mich lachen lassen, die mir vertraut sind und jene, vor denen ich mich ekele, abewende und nicht glauben kann, dass sie mich zeigen.

Ich kann wegrennen, wegschauen. Aber dort, wo Menschen sind, sind auch Spiegel.

Spieglein, Spieglein in der Hand

Oh Du mein Butterbrot

Oh Du duftendes Brot, oh Du leckere Butter – oh Du mein geliebtes Butterbrot. Jeden Morgen sehen wir uns wieder und Du beglückst mich mit Deiner Zartheit, Deinem Schmelz, Deinem lieblichen Geschmack. Ich verzehre mich nach Dir, selbst am Abend.

Ich kleide Dich mit süßer Marmelade, mit pikantem Käse. Ich bestreiche Dich vorsichtig, zerlege Dich in kleine feine Häppchen und lasse Dich langsam auf meinem Gaumen zergehen. Oh Du mein geliebtes Butterbrot, wie sehr ich Dich liebe, Dich vergöttere.

Jedoch manchmal bist Du allzu sturköpfig, lässt Dich nicht auf dem Brot verteilen, bleibst hart und unnachgiebig. Gutes Zureden hilft nicht, auch kein physischer Druck. Eher schadest Du dem armen, weichen Brot, als selbst nachzugeben. Nur meine Wärme, meine Geduld und mein Glaube an Deinen weichen Kern, lassen Dich irgendwann dahinschmelzen, zart und buttrig werden – so wie ich Dich kenne und liebe.

Ich werde immer auf Dich warten, oh Du mein geliebtes Butterbrot.

Oh Du mein Butterbrot