Vorher – Nachher

Wir können uns den Kopf zerbrechen, beste Freundinnen befragen, den Kaffeesatz zu Rate ziehen und Für-und-Wider-Listen erstellen, Ratgeber lesen, auf unseren Bauch hören, googeln, grübeln und sinnieren, Betroffene befragen, Stuhlkreise bilden und wieder auflösen, Münzen werfen, Foren und einsame Wälder durchforsten, in Meditation versinken und am Grund der Weinflasche suchen, Kilometergeld erlaufen und lange in die Ferne schauen, uns ein Beispiel an Anderen nehmen, alte Cary Grant Filme schauen, Domian anrufen oder einfach machen.

Und erst im Nachhinein wissen wir es dann wirklich.

Vorher – Nachher

Familienband(e)

Mal flatternd, mal unter Spannung. Verknotet, zu lang, zu kurz. Porös an manchen Stellen notdürftig geflickt, aber nie die Gefahr eines kompletten Risses, da elastisch, flexibel und strapazierfähig. Zeitloses, klassisches Design und angenehm vom Material.

Jahrelangen Realitäts- und Lebens-Check bestanden und von allen Nutzern für gut befunden. Hat sich besonders in Gefahren- und Notsituaionen bewährt. Sorgt für festen (Zusammen)halt in allen Lebenslagen.

Unverkäufliches Einzelstück.

Familienband(e)

Häufig gestellte Fragen

Macht das Glück mich fröhlicher, eine Reise mich freier? Wird mein Leben sinnvoller, wenn ich neues Leben schaffe und das Leid weniger, wenn ich es teilen kann? Ist das, was ich sehe auch immer das, was es ist? Bin ich alleine, wenn Niemand da ist und gibt es einen Anfang ohne Ende? Bin ich reicher, weil ich viel habe, schlauer, weil ich mehr weiß und geschickter, weil ich mehr kann? Wird mein Leben besser, wenn ich etwas Sinnvolles tue und leichter, wenn ich weniger darüber nachdenke?

Würde es mir helfen, wenn ich die Antworten auf all diese Fragen hätte?

Häufig gestellte Fragen

Thats the game we play

Gehen Sie zurück auf Los. Ziehen Sie keine 4000,- DM ein. Tja, wer hätte gedacht, das aus so einem Spiel irgendwann Ernst werden würde.

Oder wer kennt sie nicht: Diese Situationen, in denen man sich genau so fühlt. Zurück auf Anfang, hinter alle Anderen, den ganzen Weg nochmal gehen.

Wir beenden eine Beziehung und müssen unser Leben jetzt wieder neu – und alleine planen. Wir werden gekündigt und haben keine Ahnung wie es weiter geht. Der Tod eines lieben Menschen wirft uns emotional zurück und der Blick nach Vorne fällt unsagbar schwer. Eine Krankheit bremst uns aus, zwingt uns zu einem Stop, einer Pause.

Das sind die großen, aber es gibt auch die vielen kleinen Rückschläge, die wir täglich erleben. Sie alle bringen uns auf ihre Weise zurück auf Los. Werfen uns zurück. Wir müssen mit der Niederlage und dem Rückschlag fertig werden, neue Energie und neuen Mut fassen. Nicht immer gelingt es uns auf Anhieb. Aber wie auch das Monopoly-Spiel, geht auch das Leben wieder weiter. Und am Ende kommen wir alle ans Ziel und sind alle Gewinner. Die Einen mit mehr, die anderen mit weniger Geld in der Tasche. Aber wen interessiert das am Ende schon.

Thats the game we play

Träumen oder Träume lassen

Viele große und kleine Träume habe ich in meinem Kopf. Sie tragen mich durch den Alltag, in eine andere Welt, in der alles viel leichter erscheint. Sie ersetzen diese Ziele, Pläne, Richtungen, von denen alle so eine genaue Vorstellung zu haben scheinen, nur ich habe davon irgendwie gar keine Ahnung.

Meine Träume haben keine Richtung, kein Ziel, keinen festgelegten Plan. Sie sind wie Seifenblasen, die der Wind in alle Richtungen trägt. Große und kleine Seifenblasen. Regenbogenbunte und weniger schillernde. Manche zerplatzen, andere kann ich einfangen – wenn ich schnell genug bin. Aber eins haben sie gemeinsam: Sie zaubern mir ein Lächeln ins Gesicht. Und manchmal reicht es schon ihnen nachzuschauen und einfach zu wissen, dass es sie gibt.

Träumen oder Träume lassen

This feet are made for walking

Auf den ersten Blick sehen meine Füße eigentlich ganz normal aus. So das übliche Programm, das man bei seiner Geburt eben mitbekommt. Größe 40 – ich lebe als Frau also auf großem Fuß.

Klar, nach 36 Jahren haben sie die eine oder andere Gebrauchsspur: Zwei noch nicht ganz nachgewachsene Zehennägel erinnern mich an eine berauschte Nacht in Frankreich, in der Irgendjemand auf meine zarten Füße getreten sein muss – ich kann mich ehrlich gesagt nicht mehr erinnern – es war eine wirklich interessante Nacht.

Zudem erinnert mich meine Hornhaut eher daran, dass ich als Mann geboren werden sollte, weil ich in Sachen Fußpflege ein faules Stück bin. Das Letzte was ich machen würde, wäre meine zwei Kameraden der liebreizenden Mrs. Lingyang bei Tips & Toes Nageldesign unter die Nase zu halten. Ich bin mir sicher, dass Frau Lingyang grundsätzlich einen sehr guten Job macht und mit Bedacht ans Werk gehen würde, aber bei der bloßen Vorstellung, dass Jemand mit einem Hobel…. Neeeeeee!

Nun ja, im Grunde bin ich sehr zufrieden. Handelt es sich doch um zwei ganz durchschnittliche, handelsübliche Füße, die mich bisher auch nie wirklich im Stich gelassen haben und die im Sommer in netten Sandalen auch durchaus vorzeigbar sind.

Doch jetzt kommt das große Aber: Bei aller Liebe und Dankbarkeit zu meinen Füßen gibt es eine Sache, die ich nicht weiter tolerieren kann. Die Dinger bleiben einfach nie stehen! Immer weiter muss es gehen. Egal wohin. Mit Zielen nehmen die Beiden es nicht so genau. Hauptsache weg und vor allem nicht zurück! Das Hinterhältigste ist, dass die zwei miesen Kerle sich mittlerweile sogar mit meinem Kopf verbündet haben und jetzt machen die gemeinsame Sache. Drei gegen Einen! Da habe ich ja nicht mal den Hauch einer Chance.

Also ich weiß ja nicht, wie es Euch geht, aber ich finde das eine ziemlich linke Nummer. Es wird Zeit, dass ich da einschreite. Ich glaube ich versuche es vielleicht zunächst Mal über den Kopf. Mit dem kann man noch am ehesten reden…

This feet are made for walking

Ein Reisender

Wo geht die Reise hin?
Ich weiß es nicht. Das entscheide ich spontan.

Was nimmst Du mit?
Alles was ich brauche. Vor Allem aber mich selbst.

Wie lange bleibst Du?
So lange ich fühle, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Oder bis ich zurückgeflogen werde.

Hast Du keine Angst?
Doch, ich habe viele Ängste.

Wann geht es los?
Wenn ich bereit bin. Und bevor es zu spät ist.

Keine weiteren Fragen bitte.

Ein Reisender

To·le·rạnz·prü̱·fung

„Achtung und Duldung gegenüber anderen Auffassungen, Meinungen und Einstellungen.“

Das ist Toleranz im Allgemeinen. Und betrachte ich mich ich mit den Augen der Gesellschaft, bin ich ein überaus toleranter Mensch. Nach Aussen! Denn als ich mich die Tage einem selbstinitiierten Selbstversuch unterzog, musste ich das feststellen, was ich bereits befürchtet und geahnt hatte: So ganz weit her ist es mit meiner echten und ehrlichen Toleranz nicht. Zwar toleriere ich nach Aussen hin alle Lebewesen, bin nett und freundlich, vergebe, vergesse und habe Verständnis. Aber nur die Allerwenigsten respektiere ich ehrlich und aus vollem Herzen.

Die, die ich verstehen kann, deren Meinung ich nachvollziehen kann, denen ich glauben schenken kann, denen ich vertraue, die ich schätze, zu denen ich aufsehe und die ich liebe und voll und ganz annehme. Die kann ich auch tolerieren. Von ganzem Herzen.

So weit, so gut. So machen es doch die meisten Menschen, könnte man sich denken. Keiner kann alle und Jeden lieben und gut finden. Jeder unterscheidet zwischen Menschen, die er mag und jenen, die er nicht so toll findet. Deren Meinung, Haltung oder Denkweise er nicht nachvollziehen und damit auch nicht tolerieren kann.

So ist es im Grunde auch bei mir. Nur, dass ich das nicht zugebe. Nicht vor Anderen und vor allem nicht vor mir selbst.

Selbstlüge ist eine der größten, dümmsten, unnötigsten und schmerzhaftesten Lügen habe ich mal wieder festgestellt.

To·le·rạnz·prü̱·fung

Wieso Weshalb Warum

Was hindert mich daran meine echten Träume umzusetzen? Was bremst meine Gedanken, warum bin ich antriebslos, obwohl ich genau spüre, dass ich weiterkommen will und mich meine jetzige Situation nicht glücklich macht? Warum kann ich nicht einfach das machen, was ich wirklich will, sondern lenke mich ständig ab mit Events, Arbeiten, Sex, Essen und neuen Ideen, die mit meinen Träumen nichts zu tun haben. Warum setze ich keine Anker, Ziele, Wegweiser, die ich kenne und alle nur aus der Kiste holen müsste? Warum laufe ich nicht einfach los mit meinen gesunden Füßen anstatt an einer Stelle zu stehen und nach der richtigen Richtung zu fragen? Warum belüge ich mich selbst, wenn ich die Wahrheit klar vor mir sehe? Warum mache ich es mir so unglaublich schwer, obwohl es so verdammt einfach sein könnte?

Vielleicht frage ich einfach zu viel nach dem „Warum“.

Wieso Weshalb Warum